Palladium im Auf-, Platin im Abschwung
Ein Marktbericht von Marlen Böttcher
Zum ersten Mal seit sechzehn Jahren liegt der Palladiumpreis über dem Preis des anderen großen Weißmetalls Platin. Seit Anfang des Jahres stieg der Palladiumkurs um 37 Prozent, wohingegen der Platinkurs nur marginal, um 2,5 Prozent, zulegte.
Palladiuminvestoren profitieren akut von einem nicht gesättigten Markt. In diesem herrscht ein eindeutiges Angebotsdefizit aufgrund von Produktionsengpässen in Südafrika, einem der weltweit größten Palladiumproduzenten, sowie eine hohe industrielle Nachfrage. Die Förderung im Land fiel im letzten Jahr um 12 Prozent auf 73 Tonnen p.a., da es Streiks und Probleme beim Minengang gab. Wie man beobachten kann, ist der Platinmarkt im Moment relativ ausgeglichen. Die Investmentpräferenzen von Investoren orientierten sich in den letzten Monaten an jenen Edelmetallmärkten und Investoren setzten aufsteigende Palladiumpreise, sowie auf Short Platin-Futures.
Der Platinpreis pendelt aktuell bei 920 US-Dollar pro Unze, der Palladiumpreis bei 930 US-Dollar pro Unze. Im Gegensatz zu Gold und Silber sind jene Anleihen jedoch nicht für Privatinvestoren attraktiv, da beim Erwerb der Weißmetalle keine Differenzbesteuerung möglich ist. Auf dem Rohstoffmarkt spielen Platin und Palladium hingegen eine große Rolle, einerseits als Absicherung gegen Inflation, andererseits als wichtiges Industriemetall.
29.09.2017 - Marlen Böttcher - m.boettcher@emh-group.de
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