China setzt auf Gold und eigene Währung
Ein Marktbericht von Marlen Böttcher
Das Redaktionsteam der EMH-Trivero und EMH-Service hat bereits mehrere Male von einer kontinuierlich bestehenden Goldnachfrage in China berichtet. So ist die Nachfrage nach dem allseits begehrten gelben Edelmetall auch in den vergangenen Monaten weiter angestiegen und wird mit einem Umfang von insgesamt 815,89 Tonnen seit Jahresanfang beziffert. Diese stete positive Entwicklung zeigt gleichzeitig, dass die Goldnachfrage im Vergleich zum Vorjahr um 15,49 Prozent gestiegen ist. Maßgeblich begünstigt wurde ein solcher Anstieg vor allem durch die Schwankungen auf den chinesischen Immobilien- und Aktienmärkten, die die Bevölkerung zunehmend dazu veranlassten weiterhin in das Edelmetall zu investieren und vermehrt auf den Ankauf von Goldbarren zu setzen. Wie ein chinesisches Newsnetzwerk mitteilte, sei die Goldnachfrage insgesamt um 44,45 Prozent auf 222,07 Tonnen gestiegen.
Seit Beginn dieses Jahres bis Ende September wird beläuft sich die chinesische Goldproduktion auf 374,981 Tonnen, was einem Rückgang von knapp 4% gegenüber zum Vorjahr entspricht.
China setzt nicht nur vermehrt auf Gold als Krisenanlage, sondern beabsichtigt auch in Zukunft die eigene Währung als Handelswährung auf dem innerchinesischen Markt zu etablieren. Heute ist eine Handelsvereinbarung zwischen China und Hongkong in Kraft getreten, die es Goldhändlern in Shenzhen ermöglicht Gold an der Börse in Hongkong zu handeln. Abgerechnet wird selbstverständlich in der chinesischen Landeswährung Renminbi. Ob diese Vereinbarung einen grenzüberschreitenden Goldhandel begünstigen und die Internationalisierung des Renminbis vorantreiben wird, bleibt zunächst abzuwarten.
03.11.2017 - Marlen Böttcher - m.boettcher@emh-group.de
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